Produktratgeber: Montmorency Sauerkirschen als Konzentrat oder Direktsaft?

Die gesundheitlichen Vorteile der Montmorency Sauerkirschen sind zahlreich. Vor allem Menschen mit erhöhten Harnsäurewerten profitieren von den Kirschen. Ein natürliches Hausmittel ganz ohne Nebenwirkungen. Der Verbraucher kann meist zwischen Montmorency-Sauerkirschen als Konzentrat oder Direktsaft wählen. Einige Anbieter bieten auch Sauerkirschsaft aus heimischen Früchten an.

Worin die Unterschiede bestehen, erklären wir in diesem Artikel.

Montmorency Sauerkirschen – Eine heilende Entdeckung

Die heilende Wirkung der Montmorency Sauerkirschen entdeckte man schon in den 1950er Jahren. Zur Sauerkirschernte in Michigan verspeisen die Arbeiter täglich einige 100 Gramm der Frucht. Plötzlich ließen die Schmerzen vieler Gichtpatienten nach. Wissenschaftler fanden im Anschluss heraus¹, dass der Verzehr von frischen Montmorency-Sauerkirschen die Harnsäure senkt.

Eine Schüssel Kirschen frisch geerntet vom Baum zu essen ist mit Sicherheit eine der gesündesten und besten Formen, die Kirsche zu nutzen. Hier ist das volle Wirkstoffspektrum erhalten. Dazu gehören Anthocyane, Flavonoide und Phenolsäuren wie z.B. Chlorogensäure und Neochlorogensäure. Insbesondere Anthocyane, die für die tiefrote Farbe der Kirschen verantwortlich sind, können Entzündungen und Schmerzen im Zusammenhang mit Gicht lindern.

Montmorency – Kirschen sind manchmal schwer zu bekommen

Aber leider gibt es Montmorency Kirschen nur ein paar Wochen im Jahr frisch und hauptsächlich nur in den USA. Moderne und schonende Herstellungsverfahren ermöglichen es heute, die Montmorency-Sauerkirsche, in Form von Konzentraten, ganzjährig verfügbar zu machen.

Montmorency Sauerkirschkonzentrat – Das Herstellungsverfahren.

Ein Konzentrat aus Montmorency-Sauerkirschen ist besonders wirkungsstark. Wichtig ist allerdings, dass die Kirschen unter bestimmten Bedingungen hergestellt werden.

Der Saft wird hier in einem Vakuumverdampfer unter niedrigem Druck und bei niedriger Temperatur schonend konzentriert, um überschüssiges Wasser zu entfernen. Das Ergebnis ist ein dickflüssiges Konzentrat, das in der Regel in Flaschen oder anderen Behältern abgefüllt wird. Das Konzentrat kann dann entweder direkt als Nahrungsergänzungsmittel oder als Zutat in verschiedenen Rezepten verwendet werden. Da es sich um ein reines Konzentrat handelt, ist es in der Regel sehr potent und kann in kleinen Mengen verwendet werden.

Gefriertrocknung ist besonders wirkstoffschonend

Bei der Herstellung von Montmorency-Saftkonzentrat ist die Gefriertrocknung eine sehr effektive Methode. Durch das Einfrieren des Saftes wird das Wasser entzogen, wodurch die Inhaltsstoffe wie Anthocyane, Flavonoide und Polyphenole erhalten bleiben und in höherer Konzentration im Endprodukt vorliegen. Dadurch wird die Wirkung des Montmorency-Saftkonzentrats verstärkt und somit ist es für den Verbraucher besonders effektiv bei der Linderung von Beschwerden wie Gicht oder Entzündungen.

Vorsicht bei Herstellung unter Hitze

Sollte das Montmorency-Sauerkirschsaft Konzentrat unter Hitze hergestellt werden, könnten einige der empfindlichen Nährstoffe und bioaktiven Verbindungen in den Kirschen verloren gehen. Dazu gehören insbesondere die hitzeempfindlichen Vitamine C und E sowie einige der wertvollen Phenolsäuren und Flavonoide, die für die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften der Kirschen verantwortlich sind. Auch der Geschmack und das Aroma des Konzentrats könnten durch zu hohe Temperaturen beeinträchtigt werden. Leider arbeiten viele Hersteller von Konzentraten und Säften mit zu hohen Temperaturen bei der Herstellung.

Auf Konzentration, Naturbelassenheit und Frische kommt es an

Ein hochwertiges Montmorency Sauerkirschsaft-Konzentrat zeichnet sich durch ein Konzentrationsverhältnis von mindestens 5:1 aus. Man geht davon aus, dass ein halber Liter Sauerkirschen-Konzentrat etwa 1.400 bzw. 12 kg frischer Kirschen enthält. In dieser Qualität sollte das Konzentrat bei Lagerung im Tiefkühlfach nicht mehr gefrieren, sondern lediglich zähflüssig werden – ein einfacher Weg, die Qualität zu überprüfen. Darüber hinaus sollte die Farbe tief rot sein und der Geschmack frisch und leicht säuerlich sein.

Keine Zusatz- und Konservierungsstoffe

Grundsätzlich gilt: Keine Zusatzstoffe. Die Zugabe von Konservierungsstoffen ist nicht notwendig, da über ein modernes Konzentrationsverfahren Keime abgetötet werden und der eigene natürliche Fruchtzuckergehalt im Sauerkirschsaft-Konzentrat ausreicht, um das Produkt zu konservieren. Auch ist die Zugabe von künstlichen Vitaminen, Mineralien oder Aromastoffen nicht hilfreich. Ein frisches Produkt aus 100% Montmorency Sauerkirschen ist von Natur aus gesund. Die Zugabe von künstlichen Vitaminen verfälscht nur das Nährstoffprofil.

Klassischerweise wird Montmorency Sauerkirschsaft-Konzentrat mit Wasser verdünnt über den Tag verteilt eingenommen oder jeweils morgens und abends getrunken, um optimal von den gesundheitlichen Vorzügen der Kirsche zu profitieren. Informieren Sie sich mit unserem Testbericht zu Montmorency Sauerkirsch-Kapseln und unserem Testbericht zu Montmorency Sauerkirsch-Konzentrat.

Montmorency Sauerkirsch-Saft: weniger bioaktive Anthocyane, dafür mehr Zucker

Der Fruchtzuckergehalt eines Saftes oder Konzentrates hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Sorte der Früchte, dem Reifegrad und der Art der Herstellung. In der Regel muss bei einem Saft (im Gegensatz zum Konzentrat) weitaus mehr Fruchtzucker konsumiert werden, um die gleiche Menge an bioaktiven Anthocyanen und Flavonoiden aufzunehmen. Dies kann sich insbesondere bei der Vorbeugung von Gichtanfällen und der Senkung des Harnsäurespiegels negativ auswirken, da die Anthocyane und anderen Wirkstoffe in höheren Konzentrationen benötigt werden, um ihre entzündungshemmende Wirkung zu entfalten.²

Besonders für Menschen mit Diabetes ist ein zuckerhaltiger Saft ein Ausschlusskriterium. Hier kann auf Kapseln zurückgegriffen werden. Manche Hersteller bieten diese zuckerfrei und als geeignet für Diabetiker an.

Heimische Sauerkirschen oder Montmorency-Sauerkirschen?

Montmorency Sauerkirschen haben ein besonderes Nährstoffprofil. Die aussagekräftigsten Studien zu Gicht wurden mit der Montmorency-Sauerkirsche durchgeführt. Was nicht bedeutet, dass heimische Sauerkirschsorten gesundheitliche Wirkungen haben können. Im Vergleich zu heimischen Sauerkirschen haben Montmorency Kirschen einen höheren Gehalt an Anthocyanen und anderen bioaktiven Verbindungen, die für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. Sie haben auch einen höheren Fruchtsäuregehalt und weniger Zucker als heimische Sauerkirschen, was ihnen einen intensiveren Geschmack verleiht.

Fazit:

Ein Saftkonzentrat aus Montmorency Sauerkirschen ist gemeinsam mit einem Konzentrat in Kapselform die wirksamste Methode, die Kirschen für sich zu nutzen. Nur eine frische Schüssel Montmorency-Kirschen kann hier wohl mithalten. Das Herstellungsverfahren des Konzentrats, der Anbau der Kirschen sowie die Lagerung des Endprodukts spielen eine maßgebliche Rolle. Diese Punkte entscheiden darüber, ob beim Verbraucher ein Produkt mit therapeutischer Wirkung oder nur ein leckerer Kirschsaft ankommt. Die Montmorency Kirsche hat durch ihr besonderes Nährstoffprofil eine effektive Wirkung gegen Gicht und Entzündungen. Aber auch heimische Sauerkirschsorten können gesundheitliche Vorteile bringen.

Informieren Sie sich mit unserem Testbericht zu Montmorency Sauerkirsch-Kapseln und unserem Testbericht zu Montmorency Sauerkirsch-Konzentrat.

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Unser Testsieger ist in Deutschland als Konzentrat mit der PZN 12529355 und als Kapseln unter PZN 10312723 erhältlich. In Österreich laufen die Kapseln unter der PZN 11668600.

Eine Auswahl von aktuell verfügbaren Montmorency-Sauerkirsch-Produkten inkl. unseres Testsiegers finden Sie u. a. bei Doc Morris, Shop Apotheke, Apotal und Medpex.

Quellen

  1. Martin, K. R., Bopp, J., & Burrell, L. (2014). Montmorency tart cherry supplementation reduces inflammation and plasma urate in healthy males. Nutrients, 6(8), 3985-4001. doi: 10.3390/nu6083985
  2. Schell, J., Betts, N. M., Foster, M., & Linder, B. (2018). Montmorency tart cherry supplementation attenuates inflammation markers in endurance athletes in a randomized, double-blind, placebo-controlled study. Journal of the International Society of Sports Nutrition, 15(1), 22. doi: 10.1186/s12970-018-0234-y