Produktratgeber: Montmorency Sauerkirsch-Pulver oder Kapseln?
Montmorency Sauerkirschen werden sehr gerne als Kapseln oder Pulver eingenommen. Aber der Verbraucher muss hier ein paar Punkte unbedingt beachten. Montmorency Sauerkirschen erzielen einen beachtlichen Preis auf dem Markt. Das verleitet viele Hersteller zum Strecken. Im besten Fall ist das Produkt dann wirkungslos. Im schlimmsten Fall ist es verunreinigt, da beim Anbau oder der Extraktion mit ungesunden Substanzen gearbeitet wird. Wir klären auf.
Inhalte
- Montmorency Pulver oder Kapseln – was ist besser?
- Kapseln auch besser für Diabetiker oder Zuckersensitive geeignet
- Wie hoch ist die Konzentration des Produktes?
- Welches Herstellungsverfahren wurde verwendet?
- Gefriertrocknung als Non-plus-Ultra
- Oft fehlende Transparenz und Qualitätsunterschiede bei Herstellern
- Farbe, Geschmack und Geruch selbst testen
- Vorsicht bei “Sauerkirsch-Pulver”
- Haltbarkeit und Lagerungsbedingungen beachten
- Reine und Schadstofffreie Produkte bevorzugen
Montmorency Pulver oder Kapseln – was ist besser?
Ein Vorteil von Pulver gegenüber Kapseln ist der geringere Herstellungspreis. Da das Verkapseln wegfällt, können sich die Hersteller einen (aufwendigen) Produktionsschritt sparen. Das Pulver lässt sich auch zu Smoothies oder ins Müsli geben. Wem allerdings eine therapeutische Wirkung wichtig ist, für den machen Kapseln durchaus mehr Sinn als Pulver. Die empfindlichen sekundären Pflanzeninhaltsstoffe lassen sich in einer Kapsel (am besten einzeln verblistert) am besten vor Oxidation schützen. Gerade Pulver, die oft lange gelagert werden, verlieren durch die größere Oberfläche mehr Wirkstoff -> Stichwort Oxidation. Beim Saftkonzentrat muss hier auf eine dunkle Flasche geachtet werden. Ein weiterer Vorteil von Kapseln ist die bequeme Einnahme, auch unterwegs oder auf Reisen.
Kapseln auch besser für Diabetiker oder Zuckersensitive geeignet
Zucker (vor allem Industriezucker) wird leider in unserer heutigen Zeit zu viel konsumiert. Vor allem für Diabetiker oder Menschen mit beginnender Insulinresistenz sind daher Kapseln die bessere Wahl. Der Zuckergehalt ist hier in der Regel meist geringer als in einem Pulver oder in einem Saft. Einige Hersteller werben sogar direkt damit, dass die Kapseln auch für Diabetiker geeignet sind.
Wie hoch ist die Konzentration des Produktes?
Wie beim Saftkonzentrat gilt auch bei einem Konzentrat in Kapseln oder als Pulver die Devise: Mehr ist mehr! Es sollte mindestens auf ein Verhältnis von 20:1 konzentriert sein. Noch besser ist ein Konzentrationsverhältnis von 50:1. Dies bedeutet, dass aus 50 kg frischen Montmorency Sauerkirschen 1 kg Pulver gewonnen werden. Eine Angabe, die viele Anbieter nicht machen. Darüber hinaus hat eine wirkstoffreiche Montmorency Sauerkirsch-Kapsel eine rötliche Färbung und der Inhalt einen leicht fruchtigen, nicht mehligen Geschmack.
Welches Herstellungsverfahren wurde verwendet?
Ein hoch konzentrierter Extrakt hat leider nicht viel gesundheitlichen Nutzen, wenn die Wirkstoffe verloren gehen. Das Herstellungsverfahren entscheidet darüber, ob beim Kunden ein Produkt mit therapeutischer Wirkung oder nur ein leckerer Kirschsirup ankommt.
Zu den häufig verwendeten Extraktionsmethoden gehören beispielsweise die Mazeration, die Soxhlet-Extraktion, die Ultraschall-Extraktion und die CO2-Extraktion. CO2-Extraktionsverfahren werden aufgrund ihrer hohen Effizienz und geringen Umweltbelastung häufig verwendet. Jedes Verfahren hat seine eigenen Vorteile und Nachteile. Einige Verfahren können aufwendiger und teurer sein als andere, aber sie können auch zu einem höheren Gehalt an bioaktiven Verbindungen und Nährstoffen führen. Letztendlich ist es jedoch wichtig, dass der Hersteller bei der Wahl des Verfahrens sein Handwerk versteht und eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Extraktion gewährleistet.
Gefriertrocknung als Non-plus-Ultra
Gefriertrocknung ist nicht gerade günstig, garantiert aber die beste Qualität. Montmorency Sauerkirschen werden hier sehr rasch nach der Ernte verarbeitet, so dass das Montmorency Sauerkirschen-Pulver oder die Kapseln einen hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen liefern.
Oft fehlende Transparenz und Qualitätsunterschiede bei Herstellern
Nicht alle Montmorency Produkte geben die für den Verbraucher nötigen Informationen. Es ist wichtig zu wissen, in welcher Konzentration ein Pulver vorliegt und wie das Herstellungsverfahren ist. Zumindest für Anwender, die einen therapeutischen Nutzen erwarten. Weist eine Kapsel z.B. die Konzentration von 5:1 auf, so enthält sie nur ein Zehntel so viel Montmorency Sauerkirschen wie eine Kapsel mit 50:1 Konzentration.
Farbe, Geschmack und Geruch selbst testen
Eine Möglichkeit die Konzentration und Qualität der Sauerkirschen auch ohne Herstellerangaben zu erkennen ist der Vergleich von Geschmack und Farbintensität: Ein Montmorency Pulver mit geringer Konzentration ist vergleichsweise hell und hat eine rosa Farbe (was an der Beimischung von Füllstoffen oder undeklarierten Streckmitteln liegt). Ein hoch konzentriertes Sauerkirschen-Pulver hat eine dunkle, tiefrote Farbe.
Auch der Geruchs- und Geschmackstest bringt Hinweise, welche Qualität das Pulver oder der Kapselinhalt hat. Ein frischer, fruchtiger und markanter Montmorency-Sauerkirsch Geschmack muss erkennbar sein. Er darf nicht mehlig sein oder nach anderen Früchten schmecken. In einzelnen Proben haben wir Streckungen mit Himbeeren gefunden.
Vorsicht bei “Sauerkirsch-Pulver”
Auch heimische Sauerkirschen haben sicher positive gesundheitliche Effekte. Für Gicht und rheumatische Erkrankungen zeigt die Montmorency-Sauerkirsche jedoch das größte Potenzial. Vorsicht ist geboten bei (gesüßtem) „Sauerkirsch-Pulver“, was zur Herstellung von Limonade zuhause angeboten wird. Dieses Pulver hat nicht den gesundheitlichen Nutzen, den der Verbraucher sich von Montmorency-Sauerkirsch-Kapseln wünscht. Im Gegenteil, der hohe Zuckergehalt kann sich negativ auswirken.
Haltbarkeit und Lagerungsbedingungen beachten
Oft werden Produkte mit sehr langen Haltbarkeitszeiten angeboten, was aber der Produktqualität nicht zuträglich ist. 18 bis maximal 24 Monate darf die Haltbarkeit betragen. Am besten werden die Produkte kühl und dunkel gelagert. Fragen Sie im Zweifelsfall beim Hersteller an, wie die Lagerungsbedingungen der Produkte sind. Besser ist es, auch beim Hersteller direkt zu bestellen und nicht über Zwischenhändler. Sollte ein bestelltes Produkt ein schwaches Aroma und wenig Wirkstoff haben, kann das an der Lagerung liegen. Der Verbraucher weiß dann nicht, ob der Fehler beim Hersteller oder beim Zwischenhändler lag.
Reine und Schadstofffreie Produkte bevorzugen
Idealerweise enthalten sie zu 100% reines Montmorency Sauerkirschen Extrakt-Pulver frei von künstlichen Zusätzen, synthetischen Vitaminen oder natürlichen Füllstoffen. Die Beschaffenheit der Kapselhülle kann pflanzlichen Ursprungs sein, sodass sie auch für die vegane Ernährung geeignet ist.
Unser Testsieger ist in Deutschland als Konzentrat mit der PZN 12529355 und als Kapseln unter PZN 10312723 erhältlich. In Österreich laufen die Kapseln unter der PZN 11668600.
Eine Auswahl von aktuell verfügbaren Montmorency-Sauerkirsch-Produkten inkl. unseres Testsiegers finden Sie u. a. bei Doc Morris, Shop Apotheke, Apotal und Medpex.