Sauerkirschen können bei Gicht helfen

In Deutschland leiden fast neun Millionen Menschen an einer rheumatischen Erkrankung. Ein Großteil davon ist an Arthrose und Arthritis erkrankt und circa eine Millionen Menschen leiden an Gicht, eine Stoffwechselstörung, bei der erhöhte Harnsäurewerte schmerzhafte Entzündungen in den Gelenken verursachen.

Eine medikamentöse Behandlung sowie eine Anpassung der Ernährungs- und Lebensweise können dabei helfen die Schmerzen zu lindern und den Verlauf der Krankheiten vorteilhaft zu beeinflussen. Eine nützliche Heilkraft aus der Natur ist z.B. die Montmorency Sauerkirsche. Das schrieb auch die Ärzte Zeitung 2012 in ihrem Artikel “Mit Gicht ist gut Kirschen essen”.

Ihre harnsäure-senkende Wirkung und ihr positiver Einfluss bei Gicht und Arthrose wurden bereits durch eine Vielzahl von Studien belegt und sind vor allem auf ihren hohen Anteil an Antioxidantien und ihrem ORAC-Wert zurückzuführen.

Ein Blick auf die Studienlage:

  1. Kann das Gichtrisiko senken: Eine groß angelegte Studie der Boston University zeigte, dass die Sauerkirsche in der Lage ist den Harnsäurespiegel zu reduzierenMehr als 630 Gichtpatienten wiesen durch den Verzehr von Sauerkirschen ein um 35 Prozent geringeres Risiko auf eine Gichtattacke zu erleiden. Um ganze 45 Prozent konnte die Wahrscheinlichkeit gesenkt werden, als die Probanden einen Sauerkirschen Extrakt einnahmen. In Kombination mit gängigen Gichtmedikamenten kamen die Anfälle bis zu 75 Prozent seltener vor [1]!
  2. Kann die Harnsäure senken: In einer Studie aus dem Vereinigten Königreich wurden Probanden zwei verschiedene Mengen von verdünntem Montmorency Sauerkirsch-Konzentrat, 30 und 60 ml, gegeben. Es konnte festgestellt werden, dass die Sauerkirschen den Harnsäurespiegel nach der Einnahme bis zu acht Stunden signifikant reduzierten. Ohne den Verzehr der Kirschen begannen nach 24-48 Stunden die Spiegel wieder auf die Ausgangswerte anzusteigen. Die 30 ml Dosis (entspricht etwa 90 ganzen Montmorency-Sauerkirschen) war ebenso wirksam wie die 60 ml Dosis  [2].
  3. Beugt Entzündungen bei Arthrose vor: In einer an der Oregon Health and Science University durchgeführten Studie tranken 20 Frauen mit Arthrose (im Alter von 40-70 Jahren) 21 Tage lang zweimal täglich ca. 300 ml Montmorency Sauerkirschsaft bzw. ein Placebo-Getränk. Das Ergebnis zeigte: In der Gruppe, welche das Sauerkirsch-Konzentrat einnahm, reduzierten sich die Entzündungen signifikant [3].
  4. Verbessert die Gelenkfunktion: Bei täglichem Konsum des Sauerkirsch-Konzentrates in einer Studie der Universiät Pennsylvania verbesserten sich nicht nur die Schmerzen, Steifheit der Gelenke und Gelenkfunktion, sondern auch erhöhte Entzündungswerte. Dadurch kamen die Forscher zu der Schlussfolgerung, dass die Sauerkirsche aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung zur funktionellen Verbesserung erkrankter Gelenke führen kann [4].

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Was Sie tun können:

Durch die Umstellung der Ernährung können Krankheiten wie Gicht und Arthrose sehr positiv beeinflusst werden. Die Sauerkirsche in den Ernährungsplan aufzunehmen, ist eine der vielversprechenden Maßnahmen bei der Behandlung, wie die Forschung bereits zeigen konnte. Wichtig: Kirschsaft ist nicht gleich Kirschsaft. Ein gezuckerter Saft oder Kirschen aus dem Glas haben nicht den gleichen Effekt wie hochdosiertes Sauerkirsch-Konzentrat oder Kapseln.

Darüber hinaus zählt: Weniger Fleisch und Alkohol! So können die Purinmengen und Harnsäurewerte im Körper gesenkt werden. Eine dauerhafte Anpassung der Ernährung sowie eine balancierte Diät führen langfristig zur Entlastung der Gelenke.

Des Weiteren hilft bei einer Arthrose die regelmäßige und gelenkschonende Bewegung frische Nährstoffe in den verbleibenden Knorpel zu transportieren und Abbaustoffe hinaus zu befördern.

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Quellen

  1. Yuqing Zhang, Tuhina Neogi, Clara Chen, Christine Chaisson, David Hunter and Hyon K. Choi Boston University (2012). Cherry Consumption and the Risk of Recurrent Gout Attacks.
  2. Phillip G. Bell, David C. Gaze, Gareth W.Davison, Trevor W.George, Michael J. Scotter, Glyn Howatson. (2014). Montmorency tart cherry (Prunus cerasus L.) concentrate lowers uric acid, independent of plasma cyanidin-3-O-glucosiderutinoside Author links open overlay panel.
  3. Kuehl, Kerry & Elliot, Diane & Sleigh, Adriana, Smith, Jennifer. Oregon Health & Science University (2012). Efficacy of Tart Cherry Juice to Reduce Inflammation Biomarkers among Women with Inflammatory Osteoarthritis (OA).
  4. A. Schumacher HR, Pullman-Mooar S, Gupta SR, Dinnella JE, Kim R, McHugh MP; University of Pennsylvania School of Medicine (2013). Randomized double-blind crossover study of the efficacy of a tart cherry juice blend in treatment of osteoarthritis (OA) of the knee.